ausstellung
KUNST AUS DER KISTE




Bei dem Schlagwort „Kunst in Kisten“ denken wir unweigerlich an Schatzkisten, Reisekisten in denen wertvolle Gegenstände transportiert wurden. Wir denken aber auch an die Büchse der Pandora oder auch an das Schaf in der Kiste des Antoine de Saint-Exupérys kleinen Prinzen. Jeder/e einzelne von uns hat eine andere Vorstellung, ein anderes Bild, eine andere Gestalt von dem vor Augen, was er begehrt.

Die bildende Kunst ist auf der Suche nach diesem Begehren, diese Idee über den Gestaltungswillen in eine nonverbale Form zu übersetzen. Sich das Dasein zu erklären, es zu beschreiben und zu hinterfragen. Dabei bringen die KünstlerInnen eine unendliche Zahl an Möglichkeiten der Formfindung hervor. Jede einzelne Kiste von außen betrachtet steht für diese unendliche Zahl an Möglichkeiten. Objekte vieler Sammlungen und nicht nur Kunstsammlungen, sind in Kisten in Depots gut verschlossen und weggeräumt. Darin sind Geschichten der Menschheit verborgen.

Im Krastal hat sich über die Jahrzehnte ein Depot von exklusiven Kunstwerken angesammelt – alle samt aus Europas härtestem Marmor, dem Krastaler Marmor. Diese in einer Ausstellung präsentieren zu wollen, wäre sowohl vom Transport, als auch von der dazugehörenden Logistik, eine echte Herausforderung, ganz abgesehen von dementsprechend fehlenden geeigneten Ausstellungsorten.

Das Projekt KUNST AUS DER KISTE ist der Versuch, eine zeit­genössische Bildhauerausstellung flexibler, leicht transportierbar und leichter finanzierbar zu gestalten. Dementsprechend anspruchsvoll ist auch die Aufgabe an die BildhauerInnen für diese Ausstellung. In jeder Transportkiste befindet sich eine Skulptur, Plastik oder Installation, die einer Mehrraumgenerierung entspricht und gleichzeitig mit 25 kg beschränkt ist. Alles was klappbar, steckbar, faltbar, aufblasbar u.v.m. ist, ist denkbar. Erlaubt ist jede Art von Material.

Andres Klimbacher