40. internationales bildhauersymposion und kongress
9.7 - 11.8.2007


WORLDPOOL


Seit 40 Jahren finden sich jeweils im Sommer internationale KünstlerInnen zu einem Symposion im [kunstwerk] krastal ein, das überwiegend durch die künstlerische Arbeit mit Stein - hier mit Marmor - definiert und bekannt geworden ist.
40 Jahre sind in der Kunst eine lange Zeit. Auch die Steinbildhauerei hat sich innerhalb dieser Zeit verändert, nach innen und nach außen hin. Ihre Reputation, die in Österreich vor allem während der Generation der Wotrubaschüler eine glänzende war, hat dicke Patina angesetzt. Von Steinskulptur will der zeitgenössische Kunstbetrieb wenig wissen, ihre logistischen Probleme und ein kleiner Käuferkreis legen auch den privaten Galerien andere Medien nahe. Ihre frühere Aufgabenstellung bei Kunst am Bau oder bei Monumentsetzungen ist kaum noch der Rede oder eines Auftrags wert.
Im Gegensatz dazu darf man eine Lust am Stein durchaus dort konstatieren, wo es um seinen angewandten Einsatz geht. Naturstein kommt verstärkt und in hoher Güte wieder bei Fassadengestaltungen, Böden, Bädern, öffentlichen Plätzen usw. zum Einsatz. Und ungebrochen bleibt die Faszination des Steins auch als Material für eine künstlerische Realisierung. Was sich verändert hat, sind allerdings die Protagonisten der Steinbildhauerei und ihre Herangehensweisen. Der klassische Zugang mit Hammer und Meißel ist mittlerweile genauso selten anzutreffen wie ihr lange bestimmendes Thema der Figur. Auch das abstrakte Formenrepertoire steht nicht mehr in ihrem Zentrum. Es sind vielmehr Raumbezüge, Landart-Setzungen, industrielle Zitate, materialimmanente Lösungen, Werkzeugausreizungen, konzeptuelle und sogar dialogische Verwendungen, die die Steinbildhauerei heute bestimmen. Und ihre vielleicht erfrischendsten Impulse hat sie durch die Hereinnahme der Objektkunst erhalten.

Es war vor allem diese innere Situation der Steinbildhauerei, die das Projekt WORLDPOOL als Idee eines ”Symposions der Symposien” für das Krastaler Jubiläumsjahr 2007 wachsen ließ. Die Einladung an VertreterInnen internationaler, bedeutsamer Steinbildhauersymposien, sich zu einem gemeinsamen Arbeitsaufenthalt und zu einem ersten Kongress dieser Art im Krastal einzufinden, sollte nicht nur auf ein kräftiges Lebenszeichen der Steinskulptur hinauslaufen, sondern dem direkten Austausch über die aktuelle Situation, der gemeinsamen Standortbestimmung, der Herausarbeitung historischer wie gegenwärtiger Bezüge und Differenzierungen, der internen Positionierung und vielleicht auch zukünftigen, vernetzten Initiativen dienen.


(Michael Kos)


konzept:

Michael Kos
Max Seibald

organisation:

Sibylle von Halem
Michael Kos
Max Seibald

assistenz:

Helmut Machhammer


teilnehmende symposien:

Symposium Labin - Kroatien
Josip Diminic, Neven Bilic

Symposium Horice - Tschechische Republik
Roman und Hana Rychtermoc

Symposium Aswan - Ägypten
Hazem El Mestikawy

Symposium Steine ohne Grenzen - Deutschland
Rudolf Kaltenbach

Iwate Symposium - Japan
Hironori Katagiri

Rachana International Stone Sculpture Symposium - Libanon
Anachar Basbous

Symposium Øs - Norwegen
Arne Maeland

Simppetra - Portugal
José Antunes

Hualien Stone Sculpture Festival - Taiwan
Ho Huang

Indiana Limestone Symposium - USA
Amy Brier

Symposion [kunstwerk] krastal - Österreich
Sibylle von Halem, Michael Kos, Helmut Machhammer, Max Seibald