41. symposion
30.6 - 26.7.2008

Steinbildhauerei wird an den österreichischen Kunstuniversitäten nicht mehr unterrichtet. Dies ist keine Kommentierung, sondern nur die schlichte Konstatierung eines Zustands.

Zuständen, die nicht behagen, sollte man grundsätzlich mit Aufständen begegnen, auch wenn diese nach außen hin fast unbemerkt in ihrem inneren Impetus bleiben. Kurios ist es allemal, dass heute eine leise Art von Aufständigkeit innerhalb des Kunstbetriebs schon im Versuch liegt, mittels der Steinbildhauerei auf dem Stand der Zeit und ihrer Kunst sein zu wollen.

Diesem Anspruch trug auch das Symposion „Pathfinder“ Rechnung, quasi als 41. Glied einer kontinuierlichen Versuchsreihe, die im Krastal 1967 begonnen wurde. Die spezielle Konzeption dieses 41. Symposions sah vor, dass sich professionelle KünstlerkollegInnen, die allerdings nicht im Stein arbeiten und über keine einschlägigen Erfahrungen oder Möglichkeiten verfügen, genau darin versuchen konnten. In seinem Zentrum stand keine amikale Leistungsschau, wie sie allzu gern bei Steinsymposien praktiziert wird, sondern ein konkret bis in die Werkschaffung hineinreichendes Gastverhältnis, das – liest man die nachfolgenden Interviews – für die teilnehmenden GastkünstlerInnen tatsächlich einen gelungenen Einstand im Medium Stein bedeutete.

Die Realisierung einer größeren Steinskulptur bedingt nicht nur spezielles Werkzeug und eine entsprechende Infrastruktur, sondern auch ein komplexes Einlesen in das Material und in seine Bearbeitungsmöglichkeit. Das [kunstwerk] krastal ist über die Jahre in Gestalt seiner Mitglieder und dank unzähliger unterstützender Kräfte zu einem Kompetenzzentrum für Steinskulptur herangewachsen. Möge das als glücklicher Umstand betrachtet werden, der beileibe nicht überall zuhause ist, aber hier im Krastal nahe legt, die vorhandenen Ressourcen für einen intensiven „angewandten“ Dialog und für die kollegiale Fähigkeitsvermittlung von Arbeit mit Stein zu nutzen, wie es heuer der Fall war.

(Michael Kos)