46. internationales symposion krastal 2013
27.7 - 17.8.2013
gemeinsam unterwegs
Während dieses Bildhauer- und Bildhauerinnen-Symposions würde ein Skulpturenensemble realisiert, dessen Idee darin besteht einzelne,
individuelle Skulpturen zu einem Ganzen zusammenzufügen. In einer Gemeinschaftsarbeit entsteht ein neues Konzept,
an dem mehrere Künstler und Künstlerinnen für einen bestimmten Zeitraum zusammenarbeiten. Die Arbeit beginnt bereits Monate vor
dem eigentlichen Symposion mit Überlegungen, Vorbereitungsarbeiten und Diskussionen, über Thema, Inhalt und Entwurf
des gemeinsamen Projektes. So wurden die einzelnen Arbeitsabläufe genau vorausgeplant, damit beim Symposion selbst,
die Arbeit am Stein unmittelbar beginnen kann. Denn die drei Wochen bis zur Eröffnung im Hof des Krastaler
Bildhauerhauses vergehen erfahrungsgemäß wie im Fluge.
Gemeinschaftsarbeiten unter Bildhauern sind äußerst selten geworden, früher waren sie die Regel.
Jede und jeder Kunstschaffende möchte natürlich vor allem seine oder ihre eigenen Ideen realisieren,
und letztlich ist das auch die Kompetenz des Künstlers, der Künstlerin, um sich von den anderen zu unterscheiden.
Aber entsteht nicht irgendwie jedes Kunstwerk heute in Netzwerken, in Teams, in Factories, in Zusammenarbeit mit den Anderen?
Immer öfter stellt sich die Frage, ob es in Zukunft überhaupt noch singuläre Kunstwerke geben wird, oder ob sie sich nur mehr
in globalen Kontexten manifestieren und bestätigen können. Auf jeden Fall werden Werke, die nur auf sich selbst verweisen
und auf die subjektive Vorstellung des Künstlers, bereits heute anders bewertet. Kann aber die Kunst das große Ganze wieder
in den Blick nehmen, ohne sich selber zu verlieren? Das Zusammenarbeiten, das Finden gemeinsamer Schnittmengen und Kompromisse
alles andere als leicht. Und so versuchen wir uns, beim heurigen Bildhauer/innen Symposion an diesem Gemeinschaftskunstwerk
abzuarbeiten um dabei die Erfahrungen zu machen, die im Grunde in unseren Krastaler Bildhauersymposien seit Anbeginn,
Teil unserer Künstlervereinigung sind. So sind im Verlauf von sechsundvierzig Jahren im Krastal nicht nur neue Herstellungsweisen
bildhauerischer Kunstwerke entstanden, sondern auch neue Kompetenzen und eine besondere Form von Kreativität, die sich auf Weltsicht,
große Ideen und auf bisher „Undenkbares“ erweitert hat.
(Erika Inger)
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