47. bildhauer symposion krastal
12.7 - 2.8.2014


Who the f*** is Otto?
mit gleichzeitiger Otto Eder Ausstellung

Otto Eder, Rebell oder Gefangener, Naturtalent oder Provokateur? Viele Geschichten ranken sich um das Leben und Schaffen von Otto Eder, aber es gibt noch Zeitzeugen, die ihn in allen Facetten seiner Existenz erlebten. Einige von ihnen haben wir eingeladen, uns ihre Begegnungen mit Otto Eder authentisch zu schildern.

Wir haben aber auch junge KünstlerInnen mit dem Werk von Otto Eder konfrontiert und sie – mit den Mitteln der heutigen Zeit – auf ihn reagieren lassen. Das Symposion 2014 stand im Zeichen des 90. Geburtstages dieser besonderen Persönlichkeit, die nie darauf aus war, es allen recht zu machen, sondern die stets die Herausforderung annahm und kompromisslos ihre Vorstellung von Skulptur verfolgte. Ein Teil seiner Idee war die von den Künstlern mit eigenen Händen erbaute Werkstätte, womit er den Grundstein legte für eine Reihe von - mittlerweile 47 - international besetzten Bildhauersymposien.

Die von Otto Eder entwickelten sogenannten „Dübelplastiken“ setzten seinen Professor an der Akademie in Wien, Fritz Wotruba, derart unter Druck, dass dieser die Skulpturen in Abwesenheit Eders zerstören ließ. Obwohl Otto Eder es in kurzer Zeit zu Anerkennung und Bekanntheit als Künstler brachte und in Wien mehrere öffentliche Aufträge durchführen konnte, versetzte ihn die Begegnung mit seinem Lehrer, vermischt mit zuvor im Krieg Erlebtem, in einen Zustand von Verzweiflung und Unglück. Mit unermesslicher Ausdauer führte er zwar seine künstlerische Vision von der Architektur in der Plastik zu Ende, kehrte dann aber nach weiteren Enttäuschungen Wien den Rücken und widmete sich ganz dem Aufbau der Werkstätte im Krastal.

Viele, die ihn dort erlebten, stets mit einer Zigarette im Mundwinkel, beschreiben ihn als unwirsch, chaotisch und in sich gekehrt. Er selbst suchte immer wieder die Menschen, wollte gemeinsam etwas aufbauen, wurde aber letztendlich nicht verstanden und musste die Abkehr vieler seiner Mitstreiter von seinen idealistischen Plänen hinnehmen.
Dass er sich 1982 selbst aus dem Leben nahm, war nicht so geplant und ist wohl auf das unheilvolle Zusammenwirken aller beschriebenen Umstände und seine Verletzlichkeit zurückzuführen. Eder hatte bereits Vorkehrungen getroffen, in seinen Geburtsort Seeboden zurückzukehren.

Den TeilnehmerInnen des Symposions 2014 stand es frei, in welcher Form sie sich auf Otto Eder einlassen. Jedoch erwarteten sich die Organisatoren ein ebenso profundes wie leidenschaftliches Vertiefen in das Werk und die Person Otto Eders in der Hoffnung, der Antwort auf den fragenden Symposionstitel am Ende der gemeinsamen Zeit ein Stück näher gekommen zu sein!




symposionorganisation:

Ulrich Plieschnig
Egon Straszer

teilnehmer:

Nadja Brugger-Isopp
Gernot Fischer–Kondratovitch
Lisa Huber
Marina Koraiman
Bojana Krizanec
Helmut Machhammer
Jure Markota
Hans-Joachim Thiele



Programm während des Symposions:

12. Juli – 2. August
bildhauerhaus - krastal

Otto Eder „einblicke – so & anders“
Ausstellung mit Arbeiten der Symposionsteilnehmer/innen
sowie eine
Otto Eder Ausstellung
mit Werken, Filmen u. Dokumenten über sein Leben und Schaffen.

eröffnung:
11. Juli 2014, 19 Uhr

25. Juli 2014, 17 Uhr:
bildhauerhaus - krastal

Philosophen Brot_Zeit
Zeitzeugen, Berichte, Diskurse, Gastmahl

24. 07 - 01. 08. 2020
Abschlussfest, Gastmahl

„Rotwein und Braunschweiger“,
Kulinarik der besonderen Art in Memoriam Otto Eder.

Zum 90. Geburtstag von Otto Eder wurde aus dem bewährten Symposions-Abschlussfest am 2. August ein
Geburtstagsfest